Das Bundesverkehrswendecockpit

Nur Loser glauben an einen Aufprall.

In der Corona-Pandemie haben wir viele neue Wörter gelernt. Für die Mobilitätswende hat uns die Bundesnotbremse sehr gut gefallen. Wir haben uns gefragt: Wie sähe eine solche Bremse aus, wenn sie ein Produkt wäre? 

Eine Umfrage in den 16 Bundesländern hat mehrheitlich ein Bremspedal ergeben. Uns allerdings ist als Erstes die Notbremse im Zug eingefallen. Einigen FDP-nahen Proband*innen kam der Schleudersitz im Düsenjäger oder der Notausstieg im Passagierflugzeug in den Sinn. Nach dem Hinweis, dass Notausstiege und Schleudersitze nichts verlangsamen, zuckten einige der Probanden mit den Schultern und sagten sinngemäß: »Na, und?«

Zurück zur Bundesnotbremse. Einige Unterschiede zwischen Bremspedal und Notbremse im Zug sind: Einmal tritt der Fuß drauf. Einmal zieht die Hand. Bei einem durchschnittlichen Besetzungsgrad von 1,1 im Pkw bremst man mit dem Pedal eher für sich selbst. Beim Zug bremst man für viele andere mit. Das kann solidarischer sein, wenn die richtige Person in der richtigen Situation bremst. 

In einem gemeinsamen und bisher geheimen Strategie- und Designsprint haben wir in einer Kooperation mit dem Bundeskanzleramt und dem Bundesverkehrsministerium weitergedacht und ein Bundesverkehrswendecockpit entworfen. 

Die Idee des Bundesverkehrsministeriums: Wir packen an und denken uns die Verkehrswende als einen Bundessportwagen für den Minister. Auf unseren Hinweis, dass ein ICE auch sehr schnell werden kann und mehr Freunde auf den Rücksitzen Platz fänden, meinte das Verkehrsministerium trocken: Übertreibt es nicht, Freunde!

Das Ergebnis unserer gemeinsamen Arbeit: Eine Bundeslenkvorrichtung, ein Bundesrecarosportsitz und eine Bundeskupplung. Der Minister wollte ein Bundeshandschalt- und auf keinen Fall ein Bundesautomatikgetriebe. Dabei außerdem: Das Bundescabriofaltdach für Ministerwetter und der Bundesallradantrieb. Irgendwie müsse der Vortrieb ja über die Bundesnockenwelle auf der Bundesverkehrswendeautobahn auch ankommen. Der Minister: Da muss mehr Bundesverkehrswendegummi auf die Bundesstraße. 

Der Bundesaufprallschutz hat es leider nicht in den
Ideen-Backlog geschafft. O-Ton aus dem Bundesverkehrsministerium: Nur Loser glauben an einen Aufprall. 

Bis heute herrscht Uneinigkeit zum Bundesverkehrswendeautopiloten und zu Bundesovertheairupdates. Der Minister findet das technologisch alles gut. Aber irgendwie will er dann doch im Bundesdriverseat sitzen. Schwierig, das alles. 

Letzter Stand: Es wird wohl einen Bundesbeifahrersitz geben. Auf dem Prototypen soll es sich der neue Minister seit Wochen bequem gemacht haben. Nach diversen Telkos mit seinen Vorgängern Joe, William, Jack und Averell Dalton hört man Klagen über die Sprachqualität. Abhilfe wird wohl ein Bundesverkehrswendeinternet schaffen. Der Bundesverkehrswendedesignsprint zu diesem Thema ist in der Planung.


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