Das Laufen ist die große unterschätzte Art der Fortbewegung. Gelaufen wird vorwiegend in der Freizeit – wir nennen es Jogging. Im Alltag laufen die Menschen kaum. Einige hechten Treppen zum Bahnsteig hoch oder runter. Oder sie sprinten zum Bus. Im Gegensatz zum Joggen geht das Laufen im Alltag zuweilen stark auf die Gelenke. Hashtag: Auf-dem-Sprung-in-die-Bahn-den-Knöchel-verdreht.
Dabei könnte Laufen eine Lücke zwischen dem Gehen (mit seinen Unterarten des Schlenderns, Flanierens, Latschens und Hetzens) und dem Radfahren füllen. Warum laufen die Leute also nicht?
Vielleicht laufen Leute nicht dauernd, weil es dämlich wirkt. Aber dämliches Aussehen ist auch für andere Fortbewegungsarten kein Hinderungsgrund.
Vielleicht liegt es am Outfit. Stephan Rammler hat in einem Szenario den Typus des Immerläufers erdacht, der seine Wege laufend zurücklegt: »Ihr Vorbild waren einige afrikanische Steppenvölker, die es nicht kennen, in normalem Tempo zu gehen« (S. 19).
Mitentscheidend für den Erfolg dieser Fortbewegung waren spezielle Anzüge: »Neue, luft- und schweißdurchlässige, zugleich kühlende und wärmende Materialien wurden wie enge Taucheranzüge getragen« (S. 19).
Wir kennen ähnliche Anzüge aus den Star-Trek-Serien, wobei nicht vollständig klar war, was diese Anzüge können. Jean-Luc Picard hat sich in der Serie nach mancher Videokonferenz mit Klingonen oder Romulanern nervös am Anzug rumgezuppelt und den Stoff glatt gezogen.
Der Nutzen und die Funktion der Fremen-Anzüge auf dem Wüstenplanet Dune ist da schon klarer. Dort soll das Wasser im System bleiben, damit es das Überleben seiner Träger sichert. Aus diesen Gründen wird dort übrigens nur dann gespuckt, wenn die Fremen einander Respekt bekunden.
Was ist also dran am Laufen und am Anzug? Eine ganze Menge, denken wir. Das Laufen könnte eine wichtige soziale Innovation sein. Der Anzug könnte ihm zum Durchbruch verhelfen. Wie sieht er also aus, der Laufanzug der Zukunft?